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WiSe 2003/2004
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Lesezeichen 10. Mai 2005
Lesungen gegen das Vergessenaus Anlass der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 u.a. auf dem heutigen BebelplatzDienstag, den 10. Mai 2005, ab 17.00 Uhrim Senatssaal der Humboldt-Universität zu Berlin Veranstaltet von der Stiftungsinitiative 10. Mai Im Foyer:
Im Senatssaal:Nach einführenden Worten
Mit dieser und weiteren Veranstaltungen und Aktionen soll aller Opfer der terroristisch-antiintellektuellen NS-Politik gedacht werden, deren Leben und berufliche, künstlerische, wissenschaftliche und kreative Existenz geschädigt und zerstört wurden durch Verleumdung und Vertreibung, Enteignung und Berufsverbote, Misshandlungen und Mord, sowie dem „Memorizid“, dem bewussten, kalt durchgesetzten – von Carl Schmitt auch theoretisch begründeten – Prozeß der Ausmerzung aus dem gesellschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlicher Gedächtnis, der bis heute nachwirkt. Die Bücherverbrennungen waren Spitze des Eisberges, denn den Nazis war bei der Wahl dieses Mittels durchaus klar, dass nach altem katholisch-inquisitorischen Verständnis Bücher verbrannt wurden, um dann auch Menschen zu verbrennen. Für die karrieristischen Akteure der dt. Studentenschaft, die – in ihren eigenen Selbstverständnis – die Diffamierungs- und Verbrennungskampagne „exzellent“ organisiert hatten, öffneten sich die Karrieretüren in Wissenschaft, Staat und Wirtschaft – und so stellten sie dann folgerichtig viele konzeptionell und praktisch Leitende des Raub- und Ausrottungskrieges, nicht nur an der Ostfront. Bis heute sind die Bücherverbrennungen der Nazis, ihre historischen Vorläufer, Voraussetzung und Wirkungen, ein Kapitel, das von der offiziellen Universität als Punkt der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit eher knapp gehalten wird. So ist auch diese Veranstaltung zunächst ein Versuch, mit geringen Ressourcen ein brauchbares Ergebnis zu erzielen und Ausgangspunkte für weitere Arbeit zu schaffen.
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