Historische Kommission
der Verfassten Studierendenschaft in Berlin

Aufklärung – Emanzipation – Demokratie?

Studentisches Leben,
Studentische Selbstorganisation
&
Selbstbestimmtes Studium

 

Die Humboldt-Universität zu Berlin begeht im Jahr 2010 ihr zweihundertjähriges Universitäts-Jubiläum. Während mit öffentlichen und Lottomitteln ein aufwändiges Wissenschaftsevent im Martin-Gropius-Bau organisiert wird, in dem Wissenschaft als bruchlose Segnung der Gesellschaft neben Industrie und Militärforschung gepriesen wird, bleiben an der Humboldt-Universität neben einer dreibändigen Universitätsgeschichte, die unter der Leitung von Prof. Tenorth und Prof. vom Bruch herausgegeben wird, ein Netzwerk von dezentralen und unterfinanzierten Projekten und Initiativen zurück, die sich um eine historische Aufarbeitung des Selbstbildes der Humboldt'schen Universität bemühen. Die Hochschulleitung fördert historische Projekte bisher nicht. Entsprechende Kommissionen des Konzils der Universität sind gescheitert.

Die Bedeutung des Jubiläums ergibt sich nicht nur aus der runden Zahl, sondern auch aus dem damit verbundenen politischen Selbstbild der Universität, die ihre Autonomie gegenüber Politik und Gesellschaft verantworten will. Was indes nach 200 Jahren von den Gebrüdern Humboldt und ihren Ideen „übersetzt“ wird, sollte nicht der Deutungshoheit der Universitätsleitung überlassen bleiben.

Aus diesem Grund hat das StudentInnenparlament der HU (StuPa) in seiner Sitzung vom 10. Juli 2008 die Historische Kommission der Verfassten StudentInnenschaft in Berlin (HisKom) ins Leben gerufen. Sie geht zurück auf einen Antrag der Humboldt-Initiative (HU-I), die sich bereits in der Vergangenheit der Sicherung von Archivmaterialien und der Aufarbeitung verschiedener Aspekte der Universitäts- und Studierendenschaftsgeschichte (wie z.B. der Bücherverbrennung 1933) gewidmet hat. Der in diesem Zusammenhang entstandene Kontakt und Austausch mit anderen wissenschaftlichen Projekten zur Universitätsgeschichte trägt nun erste Früchte. In enger Zusammenarbeit mit der Projektgruppe von Prof. Tenorth entstand daher der Plan, die Aufarbeitung der Geschichte der studentischen Selbst- und Mitverwaltung der Studierendenschaft selbst zu überlassen. Zu diesem Zweck wurde von der Universität die Überlassung von Ausstellungsräumen im Seminargebäude am Hegelplatz in Aussicht gestellt.

Die Historische Kommission soll nun als Ansprechpartnerin für DrittmittelgeberInnen und Initiativen nach innen und außen fungieren, entsprechende Konzeptionen erarbeiten und mit dem StuPa abstimmen. Dazu sollen auch die Projekttutorien und Lehrende einbezogen werden. Auch die Beteiligung anderer Studierendenschaften in Berlin und darüber hinaus sowie von UniversitätsabsolventInnen wird als längst überfälliger Beitrag zur Aufarbeitung des universitären Selbstverständnisses angestrebt.

Impressum | Kontakt | Stand: 6. Dezember 2008