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Internationales
Tribunal der Völker über die Aggression gegen den Irak
Auftaktkonferenz
in Berlin am Samstag, 19. Juni 2004, im Audimax
In vielen Ländern gab es bereits Anhörungen
oder laufen Vorbereitungen zu einem internationalen Tribunal über den
Irak-Krieg. Ziel des Tribunals soll es sein, mittels öffentlicher Anhörungen
und Tribunalsitzungen eine gut recherchierte und aufgearbeitete Dokumentation
über den Krieg und seine Vorgeschichte zu erhalten, Gegenöffentlichkeit
gegen die Verharmlosung des Krieges und seiner Folgen zu schaffen, mögliche
Kriegsverbrechen zu untersuchen und öffentlich Anklage gegen die Verantwortlichen
zu erheben. Auch die deutsche Beteiligung soll Gegenstand der Untersuchung
sein.
Aufgearbeitet werden soll – mit den Methoden
eines juristischen Prozesses – auch die gesamte Vorgeschichte der Aggression,
inkl. UN-Embargo sowie die aktuellen Maßnahmen der Besatzungsmacht. Die
eintägige Konferenz ist als Auftaktveranstaltung für Deutschland geplant.
Sie soll einen Überblick über die Thematik geben und erstes Beweismaterial
sammeln, das in die Anklageschrift einfließen wird. Im Anschluss an die
Konferenz wird in Projektgruppen das weitere Vorgehen diskutiert werden.
Ablauf
der Konferenz
9:30 Uhr - 10:00 Uhr: Begrüßung/Einleitung
(Audimax)
Vorstellung der Tribunalidee
Themenumfang, völkerrechtliche Grundlagen, Geschichte der Russel-Tribunale,
Tribunal über den NATO-Krieg gegen Jugoslawien, Afghanistantribunal in
Japan
Panel I: 10:00 Uhr - 11:30 Uhr:
Der Angriffs-Krieg als Verbrechen
- Der Irak-Krieg und das internationale Recht
Bedrohungslügen, „Präventivkriegsdoktrin und die Doktrin der „humanitäre
Intervention“
Prof. Dr. Norman Paech
- Der Krieg vor dem Krieg
Die Irakpolitik der USA in den 90er Jahren: Sanktionen, Embargo, Flugverbotszonen,
Bombardements etc. Insbesondere die Sanktionen beinhalten vielfältige
Verstöße gegen internationale Konventionen. Verantwortung tragen hier
auch die UNO, Deutschland und die anderen Verbündeten der USA und GBs.
Dr. Hans v. Sponeck
- „Conspiracy and Crimes against Peace“
Die Verschwörung zum Angriffskrieg und das Verbrechen gegen den Frieden
Prof. Lennox Hinds (Internat. Association of Democratic Lawyers)
- Rolle der Bundesrepublik Deutschland vor und nach dem Krieg
Überflugrechte, Einbeziehung der in Deutschland befindlichen US-Basen.
Einsatz von Bundeswehrsoldaten auf Awacs-Flugzeugen in der Kriegsregion
und als Ersatz für an den Golf verlegte US-Einheiten.
Prof. Gregor Schirmer
Panel II 11.30 Uhr – 12.00 Uhr:
Anhörungen in anderen Ländern
Bericht über Anhörungen u.a. in England, Japan, Belgien und den USA
Mittagspause 12.00 Uhr-13.00 Uhr
Panel III: 13.00 Uhr – 15.30 Uhr:
Ermittlungen über Verbrechen im Krieg und unter Besatzung
Irakische Opfer, Augenzeugen, Dokumente, Sachverständige
Über Plünderungen, Brandschatzungen, Tötung verwundeter Iraker, Folter,
Menschenrechtsverletzungen u.a. mit
- Augenzeugen/Opfer aus dem Irak
- Prof. Walter Sommerfeld, Altorientalist
- Emman Khammas, Occupation Watch Center,
- Bagdad Haifa Sandan, irakische Schriftstellerin, Frauenrechtlerin
- Dr. Rainer Rupp, Journalist
- Dr. Gert Van Moorter, Medicine for the Third World
15.30 Uhr – 17.30 Uhr: Projektgruppen
- Situation unter Besatzung
Verletzung der Aufgaben der Besatzer, Ordnung und Sicherheit sowie den
Zugang zur Grundversorgung zu gewährleisten bzw. wiederherzustellen
- Einsatz von geächteten Waffen, Umweltschäden
Anwendung von Waffen, deren Gebrauch durch Genfer Konvention und humanitäres
Gewohnheitsrecht als verboten zu betrachten ist (z.B. Streubomben, Uranmunition,
Napalm, Vakuumbomben etc.)
- Besatzungsherrschaft, wirtschaftliche Maßnahmen
Überblick über die weitreichende Eingriffe in das irakische Gesellschaftssystem,
Ausverkauf, Privatisierung und langfristige Besetzung (Verstöße gegen
Haager Landkriegsordnung ...)
- Deutsche Kriegsbeteiligung
Welches Ausmaß hat die (indirekte) Unterstützung des Irak-Kriegsund
–Besatzung , wie kriegswichtig war und ist sie, wie ist dies verfassungs-
und völkerrechtlich zu bewerten.
- Internationale Tribunalbewegung
Berichte von Hearings, Stand der Vorbereitung in anderen Ländern, Zusammenarbeit,
Arbeitsteilung ... (Diskussion in englischer Sprache)
Ergebnisse der AGs 17.30 – 18.00 Uhr
(Audimax)
Auch Frieden kostet Geld
Das Tribunal wird durch Spenden finanziert:
Konto der Friedens- und Zukunftswerkstatt e. V.,
Stichwort „Tribunal“ Nummer 200 81390
bei der Frankfurter Sparkasse 1822 (BLZ 500 502 01)
Unterstützerunterschriften bitte an die:
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