akj
HomeErklärungendas freischüßlerVorträgeProjekteLinksImpressum |
Die Türkei und die EU
Wochenendseminar vom 2.-4. April 2004 in Potsdam, Hochland-Tagungshaus, Gutenbergstraße 78
Mehr als die Hälfte der Deutschen ist nach einer Umfrage des Essener Zentrums für Türkeistudien für einen mittelfristigen Beitritt der Türkei zur Europäischen Union. Auch die Bundesregierung unterstützt einen Beitritt, konservative Kreise sehen dagegen das christliche Abendland in Gefahr. Voraussetzung ist für die Befürworter (58%) allerdings die Erfüllung der Beitrittskriterien Rechtsstaatlichkeit, Achtung der Menschenrechte und Minderheitenschutz.
Unser Seminar will zusammen mit dem arbeitskreis kritischer juristinnen und juristen (akj-berlin) genau diese Punkte untersuchen und die Vor- und Nachteile eines EU-Beitritts der Türkei diskutieren.
32% der Befragten sprachen sich gegen einen EU-Beitritt der Türkei aus. Auch ihre Ängste und Vorbehalte sollen erörtert werden. Am Seminar werden mehrere Vertreterinnen verschiedener türkischer Menschenrechtsorganisationen und ehemalige politische Gefangene teilnehmen.
Prgramm: Freitag, 2. April 2004ab 17.00
Uhr Anreise,
Vorstellung der Organisatoren
und Samstag, 3. April 200409.00
Uhr Frühstück 10.30
Uhr AG
1: Politische Gefangene in der Türkei (siehe
unten) 12.30 Uhr Mittagessen 14.00 Uhr AG 3: Frauen in der Türkei (s.u.) AG 4: Die Rolle der EU in der Türkei (s.u.) 16.00 Uhr Kaffee- und Rauchpause 16.30
Uhr Plenumsrunde:
Moderation Volker Gerloff
(akj-berlin)
Sonntag, 4. April 200409.00
Uhr Frühstück 11.00
Uhr Plenumsrunde:
Was bedeutet die Entwicklung in
der
Die AGs im Einzelnen: AG 1 Politische Gefangene in der Türkei Referent: Peter Nowak (freier Journalist) Die Repressionen gegen politische GegnerInnen ist in der Türkei nach wie vor besonders stark ausgeprägt. Auch die systematische Folter ist bis heute aktuell. Im Zuge der EU-Annäherung macht die blutige „rote Folter“ zunehmend der unblutigen „weißen Folter“ platz. Zentraler Bestandteil dieser „weißen Folter“ sind die Isolationsgefängnisse, in denen seit dem 19. Dezember 2000 vorwiegend politische Gefangene untergebracht sind. In der AG wird die Entwicklung der Folter und sonstiger Repressionen in der Türkei dargestellt sowie der Kontext dieser Repression in der türkischen Gesellschaft aufgezeigt werden.
AG 2 Kurden und Kurdinnen in der Türkei Referent: Hasan Yildiz (Kurdistan Kultur- und Hilfsverein – KKH)
Seit einiger Zeit ist die Lage der Kurden und Kurdinnen in der Türkei aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit geraten. In der AG soll ein Überblick über den Stand der Dinge gegeben werden.
AG 3 Frauen in der Türkei Referentin: Eren Keskin (Frauenrechtsbüro gegen sexuelle Folter e.V.)
Frauen spielen eine erhebliche Rolle im politischen Widerstand gegen das türkische System und bekommen nicht zuletzt dadurch die staatlichen Repressionen besonders hart zu spüren. In der AG werden die Besonderheiten dieser Repressionen und deren Hintergründe herausgearbeitet werden.
AG 4 Die Rolle der EU in der Türkei Referentin: Figen Yücel Die Türkei gilt als mögliche EU-Beitrittskandidatin. Daraus ergaben sich in jüngster Zeit einige umfangreiche Gesetzreformen mit dem Ziel der EU-Tauglichkeit für die Türkei. Die AG wird sich mit der Frage beschäftigen, welche Auswirkungen diese Reformen, insbesondere auf die Menschenrechtslage, haben.
|