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Drei Jahre nach Göteborg
Ausbau des europäischen Repressionsapparats

Samstag, den 10. Januar 2004 - 19 Uhr (c.t.)
im Kinosaal der Humboldt-Universität zu Berlin
(Unter den Linen 6, Tram: 1, 50, Bus: 100, 200, 348)



"Mein Leben teilt sich in die Zeit vor und nach Göteborg..."
Militante GlobalisierungsgegnerInnen – Veranstaltung und Dokumentarfilm (Schweden 2003, 90 min)



Gegen den EU-Gipfel 2001 in Göteborg hatten politischen Gruppierungen mobilisiert, die auch zu Aktivitäten gegen andere internationale Gipfeltreffen wie IWF- und Weltbank-, WTO-Tagung oder G8-Treffen aufrufen und die als "Antiglobalisierungsbewegung" zusammengefasst werden: Menschenrechts- und Umweltschutzorganisationen, EU-feindliche Bauern, reformistische NGOs, Gewerkschaften und SozialstaatsverteidigerInnen gehören ebenso zu dieser äußerst heterogenen Protestbewegung wie radikal antikapitalistische und antistaatliche Gruppen.

Gemeinsam ist ihnen die Ablehnung der – im wesentlichen von den führenden wirtschaftlichen Blöcken wie der OECD, den G8-Staaten oder eben der EU vorangetriebenen – weltweiten neoliberalen Deregulierung.

Die Proteste in Göteborg waren einer der ersten Höhepunkte der Antiglobalisierungsaktivitäten in Europa. Sie wurden vom ersten Moment an mit harter Repression konfrontiert – schon während des Gipfels gab es mehrere hundert Verletzte durch Polizeieinsätze, davon einige Schwerverletzte. Nach dem Gipfeltreffen wurden allein in Schweden 62 Urteile gefällt. 41 Personen wurden zu Knast verurteilt, die durchschnittliche Haftdauer lag bei dreizehneinhalb Monaten.

Der Dokumentarfilm portraitiert acht GipfelgegnerInnen aus Schweden, nachdem sie ihre Haftstrafen abgesessen hatten. Sie berichten über ihre politische Motivation, ihre Vorstellungen von einer anderen Gesellschaft, von den Demos und der Militanz in Göteborg und über ihre Konfrontation mit der Repression.

Auch mehr als zwei Jahre nach den Protesten während des EU-Gipfels in Göteborg fahnden die schwedischen Behörden unter munterer Amtshilfe der deutschen Kollegen noch immer nach "Gewalttätern". Vier Prozesse hat es in diesem Jahr in Deutschland bereits gegeben. Mehrere Verfahren sind noch in der Schwebe – im November 2003 gab es bei zwei jungen Männern aus Berlin Hausdurchsuchungen, bei denen Beweise für die Teilnahme an militanten Auseinandersetzungen gesucht wurden.

Doku-Film und Veranstaltung

Samstag, 10. Januar 2004, 19 Uhr, Humboldt-Universität (Unter den Linden)


In Zusammenarbeit mit der Antifaschistischen Linken Berlin (ALB)

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