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Aktuell
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Humboldt
macht Protest
gegen
Kürzungen bei Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe, gegen
Tarifflucht, gegen immer neue Schikanen gegenüber
Arbeitslosen, den Zwang zur Leiharbeit, gegen Kürzungen bei
Kitas, Schulen, Hochschulen, Gesundheitsversorgung,
Jugendeinrichtungen, Rentensystem und gegen Ausgrenzung durch
Studiengebühren ...
Memo
Vorverhandlungen der
Hochschulleitungen mit dem Berliner Senat zur Neuverhandlung der
2005 auslaufenden Hochschulverträge gescheitert
Forderungen nach Einsparungen
im Bildungshaushalt divergieren - bzgl. der Berliner
Universitäten werden Kürzungen in Höhe von 50 bis
200 Mio. Euro diskutiert
die Dimensionen:
750 Mio. Euro Gesamthaushalt
von HU, TU und FU zusammen (ohne Hochschulmedizin)
100 Mio. Euro entsprechen 2500
Personalstellen
Personalstellen an der HU
(ohne Charité): 4500
Haushalt der HU (ohne
Charité): 250 Mio. Euro
200 Mio. Euro entsprechen der
Schließung einer Universität
Anteil der HU an einer
Einsparsumme von 100 Mio. Euro: 20 Mio. Euro
Reaktion der Berliner
Universitätsleitungen in gemeinsamer Absprache:
FU droht mit der Schließung
des Botanischen Gartens
TU führt ihr bereits
jetzt bestehendes strukturelles Defizit von 18 Mio. ins Feld
HU berechnet ihren Anteil an
einer Einsparsumme von 100 Mio. bezogen auf die Personalstellen
(also Kürzungen in Höhe von 20 Prozent der
Personalstellen) und mit der symbolischen Einsparung durch
Verhängung eines befristeten Moratoriums für
Neueinstellungen:
Ergebnis: Bis 2009 dürfen
alle aufgrund zeitlicher Befristung, Überalterung oder
gewöhnlicher Fluktualtion frei werdenden Stellen nicht neu
besetzt werden
Konsequenz: Da alle Verträge
des wissenschaftlichen Mittelbaus zeitlich begrenzt sind, würde
dieser bei Nichtverlängerung der Verträge oder
Neueinstellung wegfallen, d.h. keine Lehre, keine Forschung,
keine Uni
FU und TU beschließen
flächendeckenden Numerus Clausus
Reaktion des Akademischen
Senats (AS) der HU auf Vorschlag des Unileitung:
Beschluss der rechtswidrigen
Schließung der HU für Neuimmatrikulationen im WiSe
2003/04
Argument: Wenn den
Studierenden eine angemessene Bildung und der Abschluss ihres
Studiums unter den Bedingungen der angekündigten
Einsparungen nicht garantiert werden kann, sei es auch nicht zu
verantworten, sie zu immatrikulieren
Reaktion der Studierenden im
AS:
Einlegen eines suspensiven
Gruppenvetos
es wird darüber
diskutiert, statt eines absoluten Zulassungsstopps den N.C.
fallen zu lassen und die Uni für alle Interessierte zu
öffnen, um die Wichtigkeit der HU zu demonstrieren; der
Antrag wird abgelehnt ...
Reaktion der Presse: Von "Aufstand der Ohnmächtigen"
(Berliner Zeitung) bis "Sinnlose Selbstverstümmelung"
(Süddeutsche Zeitung) alles dabei
Wenige Tage nach dem Beschluss des Akademischen Senats Ende
April verkündet HU-Präsident Jürgen Mlynek in einem
Interview mit der Morgenpost, dass er Studiengebühren von
1000,- Euro im Jahr für verträglich halte. Der Eindruck
verdichtet sich, dass zumindest Einzelne angesichts der
anhaltenden bewussten Unterfinanzierung der Hochschulen die
Gelegenheit sehen, ihre "hochmodernen" Ideen zur
radikalen strukturellen Veränderung der Universitäten
umzusetzen. Wenn wir uns die Massenuniversität nicht leisten
können, dann vielleicht wenigstens eine elitäre
Kaderschmiede, mit der sich Geld verdienen lässt. Solche und
ähnliche Fantasien spuken in diesen Tagen durch die
ehrwürdigen Gebäude der Humboldt-Universität. Sie
kommen ihrer endgültigen Schließung gleich.
Es ist Zeit, zusammen mit allen ihren
Mitgliedern die Universität vor ihrem endgültigen
Ruin zu bewahren. Für uns und für die Zukunft!
Alle für alle!
Weitere Links zum Thema:
Alle
für Alle Berliner
Aktionsrat gegen Studiengebühren (bar) Protestseiten
der Humboldt-Universität
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