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bakj-winterkongress in berlin

akj-Workshop beim BAKJ
Sicherungsverwahrung – Ein notwendiges Übel?

 


Samstag, den 31. Oktober 2009, 15 Uhr

Raum 303 | Erweitungsbaus der »Rütli-Schule« |
Rütlistraße 41-45 (Neukölln)

Programm: pdf-Link
Reader:      pdf-Link

 

2007 entbrannte trotz vorher erfolgter strafprozessualer Änderungen erneut die Diskussion um Versäumnisse bei der Sicherungsverwahrung von Sexualstraftätern. Neben der häufigen Ansicht, die eine solche Maßnahme unkritisch und generell bejaht und deren Verschärfung fordert, meldeten sich auch jene Stimmen zu Wort, welche die Sicherungsverwalhrung unter anderem aus verfassungsrechtlicher Perspektive als höchst problematisch betrachten. Schließlich stellt Sicherungsverwahrung für die Inhaftierten oft einen perspektivlosen Freiheitsentzug jenseits der Strafe dar und findet sogar im Bereich der Vermögensdelikte Anwendung.


In unserem Workshop wollen wir das Institut der Sicherungsverwahrung kritisch beleuchten und uns dabei auch die besondere Situation der potentiellen Opfer, die dieses Instrument schützen soll, bewusst machen. Keine Straftat wirkt so traumatisierend und zerstörend wie solche gegen die sexuelle Selbstbestimmung. In den meisten Fällen trägt eine berechtigte Kritik an dem politischen Umgang mit und dem Einsatz von Sicherungsverwahrung jedoch auch (ungewollt?) zu einer Verschiebung im Diskurs bei, in dem die Täter vorrangig als Opfern staatlicher Zwangsgewalt erscheinen - eine Umdefinition, die problematisch erscheint. Die bloße Abschaffung der Maßnahme Sicherungsverwahrung kannd daher keine Antwort auf das Problem sein, wie mit Menschen umzugehen ist, die auf die Freiheit und Selbstbestimmung anderer Menschen keine Rücksicht nehmen. Von daher kann eine Abwägung eventueller Opfer mit den Freiheitsrechten potentieller Täter nicht das Ende juristischer, schon gar nicht libertärer Überlegungen sein.

Zu dem Workshop werden ReferentInnen aus der Praxis eingeladen, die aus VerteidigerInnen- wie aus Opferperspektive berichten können oder sich wissenschaftlich mit der Sicherungsverwahrung beschäftigen. Dabei soll vorrangig Platz für eigene Diskussionen und Überlegungen in der Gruppe sein. Ziel des Workshops ist vor allem eine Sensibilisierung für und Aufklärung über das Thema.

 

ReferentInnen:

      • RAin Barbara Petersen (Strafverteidigerin und Nebenklagevertreterin in Berlin)
      • RA Sebastian Scharmer (Strafverteidiger Berlin, Arbeitskreis Strafvollzug beim RAV)

Moderation: akj-berlin

 

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