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Aktuell
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Linke
unter Terrorverdacht
Dienstag,
den 6. Juli 2004 – 19.00 Uhr (c.t.)
im Raum 211 im Seminargebäude am Hegelplatz
(Dorotheenstr. 24, Tram: 13, 52, Bus: 100, 200, 348)
§
129 a – Prozesse in Magdeburg und staatliche Überwachung
Am Morgen des 27.11.2002 klingelte
es an der Tür von Daniel. Wenige Augenblicke später durchsuchten mehr
Beamte des BKA die Wohnung, als darin Platz hatten. Das war der letzte
Morgen, den Daniel für über ein Jahr in Freiheit erwachen durfte, denn
am nächsten Tag wurde er bereits dem Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof
vorgeführt. Der Vorwurf: Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung,
die Urheberin zweier Brandanschläge gegen Magdeburger Polizeieinrichtungen
am 18.3.2002 gewesen sein soll. Bereits einige Wochen zuvor war die linke
Szene Magdeburgs durch die Polizei observiert worden.
Dass die Staatsgewalt allerdings
mit einem solch unverhältnismäßig hohem personellen, finanziellen und
technischen Aufwand zuschlagen würde, wie sich später im Verfahren offenbarte
- damit hatte niemand gerechnet. Warum auch? Am Ende des Verfahrens stand
es fest: Eine terroristische Vereinigung hatte es nie gegeben, sie wurde
von der Polizei erfunden. Zu diesem Zweck wurde massiv in die Grundrechte
politischer AktivistInnen eingegriffen und sogar Aussagen manipuliert.
Rechtsanwalt Sven Lindemann,
der Daniel vertreten hat, wird den Hergang des Prozesses und den selbstläuferischen
Polizeiapperat darstellen.
Daniel, einer der
drei Angeklagten, wird über seine Erlebnisse in der Haft berichten und
darüber aufklären, was es bedeutet, wenn mensch plötzlich keine Kontrolle
über sein Leben und seine Rechte mehr hat.
Dass Daniels Beispiel kein Einzelfall
ist, sondern die Angst vor „Terror“ aus der Linken Szene die Polizeiarbeit
prägt, verdeutlicht der Film „Im
Fadenkreuz des Staates“ von Hans-Carl Schultze und Ulrich Stoll
über den Anit-Atomkraft-Aktivisten Hauke Benner, der vom BKA und dem Verfassungsschutz
über sechs Jahre lang observiert und abgehört wurde, weil er als Organisator
einer autonomen Gruppe, Anschläge auf Oberleitungen der Deutschen Bahn
AG verübt haben soll, um Atomtransporte zu stoppen.
Link
zur Soligruppe der 129a-Verfahren in Magdeburg
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