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Der
1. Mai und die Folgen
Wie die Berliner Justiz zurückschlägt
Dienstag,
den 15. Juni 2004 – 19.30 Uhr (c.t.)
im Raum 2014a der Humboldt-Universität zu Berlin
(Unter den Linden 6, Tram: 13, 52, Bus: 100, 200, 348)
Die in der Presse bekannt gewordenen
Umstände zum Umgang der Berliner Justiz mit den Menschen, die anlässlich
des 1. Mai 2004 in Berlin festgenommen wurden, lässt darauf schließen,
dass die Justiz nach dem 1. Mai 2004 durch überlange Untersuchungshaftzeiten
und harte Strafen auf Abschreckung setzen will. Die Ankündigung seitens
der Polizei und Staatsanwaltschaft, dass gegen “Randerlierer/innen” in
diesem Jahr hart durchgegriffen werde, scheint sich allerdings auf Kosten
der Justizgrundrechte zu bewahrheiten.
Bereits bei den Festnahmen ging
die Polizei häufig äußerst brutal und abschreckend vor. Weiterhin fällt
auf, dass in diesem Jahr nahezu doppelt soviele Haftbefehle ausgesprochen
wurden wie in den Jahren zuvor (2003: 56, 2002: 41 und 2001: 38), obwohl
es deutlich weniger Krawalle gab. Viel befremdlicher allerdings ist die
Tatsache, dass sich nach Informationen des Ermittlungsausschuss Berlin
auch fünf Wochen nach der Festnahme noch immer 36 Gefangene in Untersuchungshaft
befinden, ohne dass die strafprozessualen Voraussetzungen bestehen.
Es ergibt sich der konkrete Verdacht,
dass Beschuldigte zum Zwecke der Aussageerpressung durch die Staatsanwaltschaft
übergebührlich in Haft gehalten werden. Wenn sich diese Anzeichen bewahrheiten
sollten und Untersuchungshaft als vorweggenommene Strafe vor einem ordentlichen
Gerichtsverfahren missbraucht wird, haben wir in Berlin einen handfesten
Justizskandal. (siehe dazu die Presseerklärung
vom 14. Junin 2004)
Vor diesem Hintergrund veranstalten
wir am Dienstag, den 15. Juni 2004 um 19.00 Uhr im Raum 2014a der Humboldt-Universität
(Unter den Linden 6) eine öffentliche Anhörung von Anwält/innen, die Betroffene
in der Untersuchungshaft betreuen, um Fälle darzustellen, Tendenzen aufzuzeigen
und Konsequenzen zu diskutieren. Auf dem Podium werden sitzen:
- Prof. Wolf-Dieter Narr (Politologe und Polizeiforscher, Komitee für
Grundrechte und Demokratie)
- Rechtsanwältin Ulrike Birzer
- Rechtsanwalt Sönke Hilbarns (Republikanischer AnwältInnenverein,
RAV)
- Rechtsanwalt Sven Lindemann
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Presse-Artikel:
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