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Lesezeichen 10. Mai 2005

Lesungen gegen das Vergessen
aus Anlass der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 u.a. auf dem heutigen Bebelplatz

Dienstag, den 10. Mai 2005, ab 17.00 Uhr
im Senatssaal der Humboldt-Universität zu Berlin
(Unter den Linden 6, Tram: M 1, 12; Bus: 100, 200, TXL)



Stiftungsinitiative 10. Mai

Im Foyer:

Ausstellung zur Bücherverbrennung, zusätzlich Installation „Lesezeichen“.
• Es werden in Verbindung mit der „HumboldtInitiative“ entstandene Medienprojekte präsentiert.


Im Senatssaal:

Nach einführenden Worten

ein Gespräch mit Willi Egger, einem Freund Billy Wilders,
• Lesungen mit musikalischen Intermezzi,
• sowie Präsentation eines Films über John v. Neumann.
• Als konfrontatives Element werden die Feuersprüche des NS-Studentenschaft eingefügt.

Mit dieser und weiteren Veranstaltungen und Aktionen soll aller Opfer der terroristisch-antiintellektuellen NSPolitik gedacht werden, deren Leben und berufliche, künstlerische, wissenschaftliche und kreative Existenz geschädigt und zerstört wurden durch Verleumdung und Vertreibung, Enteignung und Berufsverbote, Misshandlungen und Mord, sowie dem „Memorizid“, dem bewussten, kalt durchgesetzten – von Carl Schmitt auch theoretisch begründeten – Prozeß der Ausmerzung aus dem gesellschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlicher Gedächtnis, der bis heute nachwirkt.

Die Bücherverbrennungen waren Spitze des Eisberges, denn den Nazis war bei der Wahl dieses Mittels durchaus klar, dass nach altem katholisch-inquisitorischen Verständnis Bücher verbrannt wurden, um dann auch Menschen zu verbrennen. Für die karrieristischen Akteure der dt. Studentenschaft, die – in ihren eigenen Selbstverständnis – die Diffamierungs- und Verbrennungskampagne „exzellent“ organisiert hatten, öffneten sich die Karrieretüren in Wissenschaft, Staat und Wirtschaft – und so stellten sie dann folgerichtig viele konzeptionell und praktisch Leitende des Raub- und Ausrottungskrieges, nicht nur an der Ostfront.

Bis heute sind die Bücherverbrennungen der Nazis, ihre historischen Vorläufer, Voraussetzung und Wirkungen, ein Kapitel, das von der offiziellen Universität als Punkt der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit eher knapp gehalten wird. So ist auch diese Veranstaltung zunächst ein Versuch, mit geringen Ressourcen ein brauchbares Ergebnis zu erzielen und Ausgangspunkte für weitere Arbeit zu schaffen.

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