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Polizeigewalt
außer Kontrolle?
Propaganda: Plakat
(pdf)
Rechtswidrige Gewaltanwendung durch Polizeibeamte ist keine Ausnahmeerscheinung sondern ein alltägliches Phänomen. Den jährlich mehr als 1.600 Strafanzeigen gegen Polizisten steht ein mutmaßlich sehr großes Dunkelfeld gegenüber. Betroffene verzichten angesichts der geringen Erfolgsaussichten und der Gefahr von Gegenanzeigen zumeist auf eine Strafanzeige. Selbst wenn die Betroffenen Anzeigen erstatten, werden 95–98 Prozent der Verfahren eingestellt. Einschlägige Verurteilungen finden sich nur in Einzelfällen. Die Ausübung staatlicher Macht und Gewalt durch die Polizei muss wirksamer kontrolliert werden. Die in Berlin nun eingeführte Kennzeichnungspflicht ist ein erster kleiner Schritt in diese Richtung. Dies reicht jedoch bei weitem nicht aus. Das Defizit bei der Kontrolle polizeilicher Gewaltausübung besteht nicht nur in der oft schwierigen Identifizierung der handelnden Beamten, sondern ebenso in schlampig geführten Ermittlungen durch die Polizei, Falschaussagen bzw. einer „Mauer des Schweigens“ bei den Kollegen der Beschuldigten und dem institutionellen Näheverhältnis von Polizei und Justiz. Wahrzunehmen ist etwa, dass Polizisten im Strafverfahren bei vielen Richtern einen Vertrauensvorschuss genießen. Angesichts dessen kann eine wirksame Kontrolle nur durch eine unabhängige, polizeiferne Instanz gewährleistet werden. Im Rahmen der Veranstaltung wollen wir die Praxis von Strafverfahren gegen Polizisten beleuchten und der Frage nachgehen, welche Modelle es für eine unabhängige Kontrollinstanz gibt, wie sich diese in der Praxis bewährt haben und welche Anforderungen an sie gestellt werden müssen. ReferentInnen:
Moderation: Peer Stolle (Rechtsanwalt in Berlin und RAV) ProgrammErfahrungen mit der
Praxis in Strafverfahren gegen Polizeibeamte –
Filmbeitrag über
Polizeigewalt im Zusammenhang mit einer Demonstration „Für Dich
schwör ich jeden Meineid!“ Kontrolle
polizeilicher Gewalt durch unabhängige Einrichtungen
VeranstalterHumanistische Union vereinigt mit der Gustav Heinemann-Initiative | Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein | Komitee für Grundrechte und Demokratie, Bürgerrechte & Polizei/CILIP | Kampagne für Opfer rassistisch motivierter Polizeigewalt (KOP Berlin) | arbeitskreis kritischer juristinnen und juristen an der Humboldt-Universität zu Berlin (akj-berlin) | Neue Richtervereinigung (NRV) | JungdemokratInnen/Junge Linke Berlin | Internationale Liga für Menschenrechte Mit freundlicher Unterstützung der Holtfort-Stiftung.
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