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Juan Melendez

Über 17 Jahre unschuldig im Todestrakt in Florida/USA

 

Montag, den 13. Februar 2006,
um 20.00 Uhr
(s.t.)
im Raum 3094/3096 im Hauptgebäude der Humboldt-Universität zu Berlin
(Unter den Linden 6, Westflügel, 3. Stock, Tram: M 1, M 2, 12; Bus: 100, 200, TXL)

- um Spenden wird gebeten -


Veranstalter: Vereiniung Berliner Strafverteidiger e.V.
                       und akj-berlin

Am 3. Januar 2002 wurde Juan Melendez nach siebzehn Jahren, acht Monaten und einem Tag, die er als Unschuldiger im Todestrakt von Florida verbrachte, aus der Haft entlassen. Obwohl die Fakten seines Falles einzigartig sind, ist es leider nicht so selten, wie man vielleicht denkt, dass ein Unschuldiger in den USA zum Tode verurteilt wird: Juan war der 99. Mensch, der seit Wiedereinführung der Todesstrafe 1976 aus einem US-Todestrakt entlassen wurde – mittlerweile sind es 122 Menschen, die unschuldig zum Tode verurteilt waren und jetzt wieder auf freiem Fuß sind.

Juan Melendez wurde 1951 als Sohn einer puertorikanischen Familie in Brooklyn, NY, geboren, wuchs aber in Puerto Rico auf und konnte bis zu seinem Aufenthalt im Todestrakt kaum Englisch. 1984 wurde er in Pennsylvania, wo er als Erntehelfer arbeitete, für den Mord an Delbert Baker verhaftet. Ohne physikalische Beweise, die ihn mit dem Mord in Verbindung bringen konnten, nur auf Grund der Zeugenaussagen zweier fragwürdiger Männer, wurde Juan Melendez in einem Prozess, der nur 5 Tage dauerte, zum Tode verurteilt.

Über 17 Jahre lang saß Juan Melendez im Todestrakt von Florida, der elektrische Stuhl wartete auf ihn und der Supreme Court von Florida hielt das Urteil drei Mal trotz Einspruches aufrecht - bis schließlich Ende 2000 ein Band mit dem Geständnis des echten Mörders auftauchte - ein Geständnis, das dieser zuvor schon viele Male anderen Menschen gegenüber gemacht hatte. Doch erst jetzt fand der wahre Schuldige Gehör.

Seine Geschichte ist eine bemerkenswerte Geschichte über menschliche Widerstands­kraft, Mut, Glauben und Hoffnung.

Artikel zum Thema:

  • Der Überleber
    von Conny Neumann, München (27. Januar 2006, www.spiegel.de)
    Eine Zahnlücke und zwei falsche Zeugen wurden ihm zum Verhängnis: Fast 18 Jahre saß Juan Roberto Melendez in Florida unschuldig im Gefängnis und wartete auf die Hinrichtung. Weil er trotzdem noch Kraft zum Leben hat, begab sich der Puerto-Ricaner auf eine Weltreise gegen die Todesstrafe.

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