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»Zeitgenössische Folter im Rechtsstaat«
Buchvorstellung und Diskussion mit der Übersetzerin Heike Schrader


nachgeholte Veranstaltung

Dienstag, den 14. April 2008,
um 19.00 c.t.

Raum ???
Humboldt-Universität zu Berlin
Unter den Linden 6 | Westflügel | ?. OG

(Bus: 100, 200, TXL bis Staatsoper | Tram: M1, 12 bis Kupfergraben | S/U-Bahnhof Friedrichstraße)

 

 

Am 29. Juni 2002 explodierte in der griechischen Hafenstadt Piräus eine Bombe vorzeitig in der Hand von Savvas Xiros, einem Mitglied der linken Stadtguerilla-Organisation »17. November«. Schwer verletzt wurde er in die Intensivstation eines Krankenhauses eingeliefert. Fast zwei Wochen wurde er vollständig isoliert, kein Verwandter oder Anwalt durfte zu ihm.

Mit Riemen festgeschnallt wurde er unter Psychopharmaka gesetzt und von Spezialisten intensiv verhört. Unter diesen Bedingungen machte Xiros Aussagen, die zu weiteren Festnahmen führten. Den Festgenommenen wurden mit Schlägen und Drohungen weitere Aussagen abgepresst, die zu noch mehr Festnahmen führten.

2003 begann das Gerichtsverfahren gegen insgesamt 19 Angeklagte. 15 Angeklagte wurden zu langjährigen Haftstrafen verurteilt, wobei das Verfahren im Wesentlichen auf den unter Folter gemachten Aussagen beruhte. Dies obwohl das griechische Recht Verurteilungen nur aufgrund der Aussagen von Mitangeklagten verbietet.

Savvas Xiros ist heute in einem unterirdischen Hochsicherheitstrakt inhaftiert. Ihm droht unter den dortigen Bedingungen der Rest seines Augenlichtes verloren zu gehen. Trotz seiner Haftunfähigkeit wurden seine Anträge auf Haftverschonung bisher abgelehnt.

Savvas Xiros hat ein Buch über die Ereignisse auf der Intensivstation verfasst. Die deutsche Übersetzung ist vor kurzem im Pahl-Rugenstein Verlag erschienen.

Referentin: Heike Schrader ist Journalistin und Übersetzerin. U.a. schreibt sie für das Onlinemagazin Telepolis.

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