akj
HomeErklärungendas freischüßlerVorträgeProjekteSeminareLinksImpressum |
Von Genua nach HeiligendammDie G8-Gipfel – Proteste, Repressionen und AufarbeiungFreitag,
den 3. Juni 2005, 19.00 Uhr s.t.
akj-Berlin
Zum Stand der Verfahren zum G8 in Genua und zur Mobilisierung der nächsten Gipfel
Die Regierenden und die hohen Ränge der Polizeien Italiens haben alles daran gesetzt, die die Verfahren gegen die während der Gipfelproteste 2001 prügelnden Polizeibeamten zu verhindern (siehe freischüßler 2/2001). Dass sie sich für die Geschehnisse in der Nacht vom 21. zum 22. Juli anlässlich des polizeilichen Überfalls auf die Diaz-Schule in Genua verantworten müssen, ist maßgeblich der Tatsache zu verdanken, dass der eine oder die andere RichterIn in Genua den Mut hatte, sich von der politischen Macht nicht einschüchtern zu lassen. 29 Polizisten sind der Beihilfe zur schweren Körperverletzung, der Urkundenfälschung und der Falschbeschuldigung im Amt angeklagt. Auch haben am 7. April die Vorverhandlungen gegen 47 Polizeiangehörige und -sanitäter begonnen, denen schwere Misshandlungen, Peinigungen und regelrechte Folterhandlungen gegen mehrere Dutzend Menschen in der Kaserne Bolzaneto vorgeworfen werden. Es ist nur ein erster Schritt, allerdings werden schon jetzt Methoden deutlich, mit denen die Polizeileitungen die Prozesse inhaltlich auszuhöhlen und den Ablauf der Verjährungsfristen zu erreichen versucht, damit die Verantwortlichen ihrer Strafe entgehen. Schon die Tötung des 23-jährigen Carlo Giuliani blieb folgenlos, da das Verfahren eingestellt wurde. Unterdessen werden weiterhin hohe Strafen gegen GlobalisierungsgegnerInnen verhängt. Alle Protest-Bewegungen müssen sich über die universelle Tragweite der nun laufenden Verfahren gewahr sein. Nicht nur weil die immer stärker beschnittenen Rechte und die Gewaltakte, denen hunderte GenossInnen ausgesetzt wurden auf dem Spiel stehen. Die demokratische, gemeinschaftliche und die solidarische Zukunft Europas sind durch mächtige wirtschaftliche Kräfte und höchst autoritäre politische Tendenzen ernsthaft gefährdet. Es ist die Frage nach dieser Zukunft, der sich das nächste Sozialforum zu stellen hat, das im kommenden Juli in Schottland stattfindet.
Eine Veranstaltung mit:
Moderation: akj-berlin Videodokumentation des Freundeskreis v i d e o c l i p s >> |