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Aktuell
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Seit 23 Jahren im Todestrakt
Montag,
den 21. Februar 2005 – 19.30 Uhr (s.t.)
im Raum 3075 der Humboldt-Universität zu Berlin
(Unter den Linden 6, Tram: 13, 52, 53; Bus: 100, 200,
348)
Podiumsdiskussion
mit:
Rechtsanwalt Robert R. Bryan, San Francisco, Hauptanwalt von
Mumia Abu-Jamal
Rolf Becker liest aktuelle Texte von Mumia Abu-Jamal
Jürgen Heiser, IVK Bremen und Verleger von Jamals Büchern
Moderation: Jutta Kausch (Frieko)
Während US-Präsident George W.
Bush sich am 22. und 23. Februar 2005 in Brüssel und Mainz mit Nato und
Bundesregierung trifft, besucht der Hauptanwalt von Mumia Abu-Jamal, Robert
R. Bryan aus San Francisco, Berlin und Hamburg. Er wird auf zwei Veranstaltungen
über das beantragte Wiederaufnahmeverfahren sprechen und darauf verweisen,
daß die Kriegslügen der Bush-Regierung den Lügen der Anklage, die Mumia
Abu-Jamal in die Todeszelle gebracht haben, entsprechen.
In einem rassistisch motivierten
Prozeß war Mumia Abu-Jamal, Ex- Black Panther und Radiojournalist aus
Philadelphia, im Sommer 1982 wegen angeblichen Polizistenmordes zum Tode
verurteilt worden. Seitdem wird er unter menschenunwürdigen Bedingungen
in Todestrakten US-amerikanischer Gefängnisse festgehalten. Er soll mit
strafrechtlichen Mitteln zum Schweigen gebracht und als »unbequemer« Journalist
daran gehindert werden, mit seinen Reportagen den Rassismus und die Unterdrückung
von Minderheiten in den USA anzuklagen. Aber auch in der Todeszelle schweigt
er nicht. Er schrieb im Knast mehrere Bücher, und die Tageszeitung junge
Welt veröffentlicht jeden Samstag seine aktuelle Kolumne.
Sein Kampf für ein gerechtes Verfahren
wird weltweit unterstützt und ist ein Symbol der Bewegung gegen Rassismus
und Ausbeutung geworden. Internationale Proteste und Solidarität hatten
zweimal - 1995 und 1999 - eine Aussetzung der jeweils anberaumten Hinrichtungstermine
erreicht. Heute ist Mumia Abu-Jamal ein anerkannter Sprecher der über
3.500 Gefangenen in den US- Todestrakten und jemand, der aus der Todeszelle
für die Abschaffung der Todesstrafe kämpft. Dieser Kampf ist um so wichtiger
geworden, je mehr die Kriegsstrategie der Bush-Administration mit ihrem
Besatzungsregime wie in Afghanistan und Irak sowie in Kriegsgefangenenlagern
wie Guantanamo Bay, wo eine Hinrichtungsstätte gebaut wird, für eine erneute
internationale Ausweitung der barbarischen Todesstrafe führt. Wenn George
W. Bush nun nach Europa kommt, um die EU- und Natostaaten in einer »neuen
Partnerschaft« auf den Kriegskurs der USA für eine Neue Weltordnung zu
bringen, müssen wir alle deutlich machen, daß wir den politischen Charakter
der Todesstrafe sehen und ihre Abschaffung zu einem Teil des notwendigen
Kampfes für eine friedliche und soziale Weltordnung von unten machen.
Die Bundesregierung muß daran erinnert werden, daß die Abschaffung der
Todesstrafe in der BRD nach dem Wüten des Nazi-Faschismus höchsten Verfassungsrang
hat und jede Zusammenarbeit mit Staaten, die die Todesstrafe praktizieren,
einem Verfassungsbruch gleichkommt.
Robert R. Bryan ist nicht nur seit
30 Jahren als Anwalt gegen die Todesstrafe aktiv, sondern auch politisch
in den Organisationen der Menschen- und Bürgerrechtsbewegung. Er wird
auf den Veranstaltungen und am 22. Februar auf der Hamburger Kundgebung
gegen den Bush-Besuch über die hier skizzierten Zusammenhänge und den
Widerstand dagegen sprechen.
VeranstalterInnen:
IVK Bremen, junge Welt, arbeitskreis kritische juristinnen und juristen
an der Humbolt-Universität zu Berlin, Aktionsbündnis Mumia Abu-Jamal
Berlin, Rote Hilfe OG-HH, Hamburger Forum, Flüchtlingsrat Hamburg, jW-Stammtisch
HH, MAJ-Unterstützungsgruppe HH, AStA der HWP
Reise und Veranstaltungen
kosten eine Menge Geld, deshalb bitten wir um Spenden. Spendenkonto: Archiv
92/Sonderkonto Jamal SEB-Bank Bremen, Kto-Nr. 100 873 8701, BLZ 290 101
11, Stichwort »Bryan Besuch«
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