Selbstdarstellung des akj –
oder wer sind wir wirklich?
Der akj an der HUB besteht seit Februar 1996 und ist weder ein Verein
noch eine Gesellschaft oder sonst irgend eine hierarchisch strukturierte
Organisation. Der akj ist vor allem ein offenes Forum für rechts-
und allgemeinpolitische Diskussionen. Als Juristen und Juristinnen beschäftigen
wir uns vornehmlich mit der Analyse des bestehenden Rechtssystems und
seiner Entwicklungen. Als kritische Menschen erlauben wir uns daneben,
Rechtsnormen und deren Entwicklung zu rügen ja sogar, sie in Frage
zu stellen und Alternativen aufzuzeigen.
Wir sind von jeglicher Partei- und Vereinspolitik unabhängig. Unser
politischer Standpunkt ist vor allem durch den Hang zur sozialen Emanzipation
geprägt. Soziale Emanzipation bedeutet für uns, dass die bestehenden
Über- und Unterordnungsverhältnisse zwischen Menschen bzw. zwischen
Menschen und dem Staat nicht als Ende der Entwicklung anzusehen, sondern
in Frage zu stellen sind und schließlich aufgelöst gehören.
Themen von akj-Diskussionen sind daher z.B. die wachsenden Eingriffsbefugnisse
der Polizei, die fortschreitende Demontage des Asylrechts und die Repressionen
gegen MigrantInnen, der zunehmende Abbau von ArbeitnehmerInnenschutzrechten
usw.
Wöchentliche Vorträge
Während der Vorlesungszeit bieten wir Euch Vorträge zu verschiedensten
rechts- und allgemeinpolitischen Themen. Kompetente Referenten und Referentinnen
geben dabei den Einstieg in eine Diskussion zum Thema. Die Vorträge
finden zumeist Donnerstags soweit nicht anders ausgewiesen jeweils um
19.00 Uhr in der Kommode am Bebelplatz 1, Raum 229 statt.
Bildungspolitik
Auch der akj mischt sich in die permanente Debatte um die JuristInnenausbildung
ein. Wir wenden uns gegen Reformvorschläge, welche lediglich Spareffekte
bezwecken. Vielmehr geht es uns um die Möglichkeit, Jura zu studieren,
anstatt eine Juraausbildung zu absolvieren. Wir wenden uns gegen die Produktion
von marktkompatiblen JuristInnen. Das heißt, dass beim Jurastudium
die Befähigung zur kritischen Reflexion des Rechts und seiner Funktionen
sowie das Verstehen der Rechtsmaterien und deren Zusammenwirken mit wirtschafts-
und sozialwissenschaftlichen Komponenten im Mittelpunkt stehen müssen.
Das Jurastudium muss so ausgerichtet sein, dass ein Erreichen des Examens
ohne den (imaginären) Zwang eines Besuchs kommerzieller Repetitorien
möglich ist.
Konkrete Projekte
Die politische Justiz in der BRD wird in der juristischen und nicht-juristischen
Diskussion kaum beachtet. Daher haben wir es zu unserer Aufgabe gemacht,
Gerichtsprozesse, die politische
Delikte zum Gegenstand haben zu beobachten und darüber zu berichten.
Dabei erlauben wir uns auch über die Grenzen der BRD hinauszuschauen
und z.B. den Widerstand gegen die Hinrichtung und das Gefangenhalten von
Mumia Abu-Jamal in den USA nach Kräften zu unterstützen.
Daneben organisieren wir regelmäßig Gruppenpraktika
bei engagierten AnwältInnen. Als Alternative zum klassischen Kofferträgerpraktikum
können sich die Teilnehmenden in der Gruppe mit ihren praktischen
Erfahrungen und dem anwaltlichen Berufsverständnis auseinandersetzen.
Der akj beteiligt sich auch am außeruniversitären Diskurs.
Bei konkreten Anlässen arbeiten wir u.a. mit Menschenrechts-, rechtspolitischen
oder antifaschistischen Gruppen zusammen.
das freischüßler
das freischüßler ist die Zeitung des akj und existiert
seit April 1999. Mit dieser Zeitung verfolgen wir den verwegenen Anspruch,
gegen die konservative Diskurshegemonie innerhalb der JuristInnenschaft
anzuschreiben. Wer sich daran beteiligen möchte, ist aufgerufen,
Artikel, Kommentare etc. zu verfassen und uns zukommen zu lassen.
das annex
Das annex ist die Schriftenreihe des akj-berlin. Sie
beschäftigt sich etwas ausführlicher als dies im Rahmen von Beiträgen
im freischüßler möglich ist mit Themen aus Recht, Politik und Gesellschaft.
Damit sollen kritisch-analytische Texte ein Forum zur Publikation erhalten
und junge AutorInnen gefördert werden.
Internet
Der akj stellt sich zwar vielen Entwicklungen unserer Zeit entgegen,
geht aber dennoch in Sachen Internet mit der Zeit. Unsere ständig
aktuelle Homepage findet Ihr unter www.akj-berlin.de
und unsere e-mail-Adresse lautet akj@akjberlin.de
Bundesarbeitskreis kritischer Juragruppen:
Der akj ist über den Bundesarbeitskreis kritischer
Juragruppen (BAKJ) mit
gleichgesinnten Juragruppen vernetzt. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit
werden das Zeitschriftenprojekt Forum Recht und das Buch "Examen
ohne Repetitorium" herausgegeben. Außerdem ist der BAKJ Mitherausgeber
des Grundrechtereports. Der BAKJ veranstaltet regelmäßig rechtspolitische
Kongresse. Von Mai 2002 bis Mai 2013 war der akj-berlin aus dem Netzwerk ausgetreten. Das ist mittlerweile Geschichte. Vom 15. bis 17. Novemeber 2013 veranstaltet der akj-berlin den BAKJ-Herbstkongress in Berlin.
Aktuelles:
Aktuelle Informationen über den akj-berlin und seine Aktivitäten
findet ihr auf unserer Homepage, unserem Blog
Sondervotum, unseren Plakaten
und Publikationen. Unsere Arbeitstreffen finden während der Vorlesungszeit
Donnerstags um 18.00 Uhr c.t. im Raum 144 der Juristischen Fakultät (Bebelplatz
2, 1. OG) statt - kommt doch einfach mal vorbei.
Euer akj
Post: c/o RefRat HUB, Unter den Linden 6, 10099 Berlin.
e-mail: akj@akj-berlin.de
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