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Editorial

Wir brauchen eine Führerin!



Auf der Suche nach einem Plan nicht weiter gekommen als bis zur nächsten Expertenrunde, suchen wir nach neuen Werten; alte werden nur genommen, wenn sie nach Perwoll riechen. Doch wehe: Alle beklagen den Werteverfall – besonders den Verfall der Umfragewerte. Vor allem bei der SPD. Münte hätt’s gemacht, doch Schröder ist’s geblieben. Wo Inhalte kein werbetaugliches Format mehr erreichen, werden sie ins Inhaltsvakuum frisch gelifteter Führerinnen-Sprechblasen gesaugt. Im Sprech blasen sind jedoch die alten Herren schon immer besser gewesen. Als einfache Arbeiterin im Weinberg des Herren gewinnt Frau Merkel allenfalls die Stimmen in der protestantischen Diaspora. Während Gregor und Oskar versuchen, mit frisch polierten Glatzen den Glanz der Heiligen zu überstrahlen, besinnt sich die Welt auf ihre konservativen Werte und wählt deutsch. Wir sind Papst! Nur wenn die IranerInnen anfangen, konservativ zu wählen, empört sich die westliche Welt. Allen voran Joseph F., dessen andauernder Wertewandel das Gewissen der ganzen Nation spiegelt – zwischen Steinewerfen und Slimfast, demnächst laufen wir wieder Marathon nach Kabul. Egal wohin, egal warum – Hauptsache hinterher! Im Hinterherlaufen liegt die neue, beWERTe Tugend! Wir machen mit! Wir sind gut drauf! Schluss mit dem Gemerkel und Gehundtze! Wir wollen gutes Wetter und Konjunktur! Wir wollen den Kaiser wiederhaben, oder zumindestens eine Führerin! Ach was eine, zwei, drei, viele FührerInnen will das Land. Für jeden Fetisch eineN und neben dem Fußball- noch einen Wohlfühlkaiser. Als Versorgungsjob für Schröder. So kann er auch weiter sorgenvolle Miene zu inhaltslosem Spiel werfen und gegen den Krieg sein, in den Otto demnächst auch seine bundesdeutsche Katalogmaßnahmenpolizei schicken darf – diesmal vielleicht nicht mehr mit SPD-Parteibuch. BGS wird Bundespolizei und pflegt das SoldatInnentum – in Deutschland, am Hochwasserdeich in Polen und am Hindukusch. Die vorprogrammierten Kompetenzstreitigkeiten zwischen den Diensten lassen sich schnell lösen: Ottos Reichs-#äh# Bundessicherheitshauptamt vereint sie unter einem Dach. Vielfalt und Transparenz hat im Polizei- und Geheimdienstbereich schon immer zu Ineffizienz und Kommunikationsdefiziten geführt – ein Einfallstor für Kompetenzübereiferer wie den Bundesdatenschutzbeauftragten Schaar. Alles nur Sicherheitslücken. Ergo: Abschaffen! Effizent ist nur, was das Führungspersonal nicht daran hindert, Entscheidungen zu treffen. „Im Gusto Deiner Führungsaufgabe sollst Du Deine Entscheidungen treffen!“, dachte auch HU-Präsident Mlynek und entschied sich gegen die Humboldt-Uni, „deren Gremienverfassung bestenfalls Mainstream ist und der wichtigen Rolle der Leitung als Zusammenfall von Entscheidung und Verantwortung keinen Spielraum lässt.“ – Die HU ist führerlos! Wem soll sie nur folgen? Die Suche nach einem Nachfolger wird zur Suche nach einem Voranschreiter. Aber wenigstens hat sie gelernt, was solchen Personen nicht zuzumuten ist: „Sie können doch keine Verfassung beschließen, auf deren Gestaltung der zukünftige Amtsinhaber keinen Einfluss hat. Das lässt sich doch keiner mehr bieten?“ – meinen zumindest bestimmte Alt68er im Professorium, die offenbar wissen, nach wem sie suchen. Also bitte, wenn‘s denn immer nach dem Puls der Zeit gehen soll: Warum nicht gleich Herrn Merkel zum Präsidenten machen? Der heißt zwar noch immer Prof. Sauer, ist aber wenigstens schon an der HU, Chemiker und bestimmt auch irgendwie DDR-Opfer. Damit erfüllt er jedes Exellenzcluster und steht über allen ethischen Bedenken – und wenn es um die Wahl von Personen ins Präsidium nur aufgrund ihrer guten Politik-Kontakte ging, hatte die HU ja noch NIE Schwierigkeiten.

Eure Redaktion

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