Vorträge des akj im Wintersemester 2009/10
Soweit nicht anders
angegeben, finden alle Veranstaltungen montags um 20 Uhr (c.t.) in
Raum 326 in der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität
(Bebelplatz 1 | 3. Stock, über der Bibliothek) statt (Tram: M 1,
12; Bus: 100, 200; S-/U-Bahnhof Friedrichstraße).
ab Montag, den 18.
Januar 2010 –
Gemeinsam
in den Knast Besuch
in der JVA Tegel Am
Ende des strafrechtlichen Gutachtens stellen wir fest, dass sich
jemand auf diese oder jene Weise strafbar gemacht hat. Aber was
darauf folgt, wie »Strafvollzug« von innen aussieht, wie er
funktioniert und welches Strafsystem damit in Zusammenhang steht,
wollen wir zusammen herausfinden. In einem ersten Treffen wird es
auf der Grundlage verschiedener Texte um kriminologische und
philosophische Zugänge zum Thema Gefängnis gehen. Ein paar Tage
später werden wir durch eines der größten deutschen
Gefängnisse, die JVA Tegel, geführt.
ReferentInnen: akj-berlin
16.00
Uhr vor den Toren der JVA Tegel, Anmeldung
über akj-berlin
erforderlich.
Montag,
den 25. Januar 2009 –
Vortreffen
zum akj-Gruppenpraktikum (2. bis 27. März 2009) Vorstellung
des Projekts "Gruppenpraktikum" und Verteilung der
Praktikumsstellen Als
Alternative zum klassischen Kofferträger- oder
Kopierassistentinnenpraktikum könnt ihr beim akj-Gruppenpraktikum
den wichtigen Einblick in das anwaltliche Alltagsgeschäft mit der
Vertiefung und Erweiterung theoretischer und praktischer
Kenntnisse verbinden, denen ihr im Studium nicht begegnen werdet.
Und das auch noch bei engagierten, linken AnwältInnen. Damit aber
nicht jedeR alleine in den Kanzleien schwitzen muß, trefft ihr
euch jeden Nachmittag in der Universität, wo eine Anwältin bzw.
ein Anwalt zu seinen spezifischen Arbeitsschwerpunkten, zu
rechtspolitischen Themen oder den Spezifika des AnwältInnenberufs
referiert.
ReferentInnen: akj-berlin
19.00
Uhr im Raum
326 in der
Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität (Bebelplatz 1, 3.
Obergeschoss)
Samstag,
den 6. Februar 2010 –
Ausweisung
aus dem Recht? Ausweisung:
Sonderrecht und Sanktionscharakter?
- rechtspolitischer Kongress Ausweisungs»recht«
ist ein Sonderrecht, das ausschließlich nichtdeutsche
Staatsangehörige sanktioniert. In einer offenen, rechtsstaatlich
und demokratisch verfassten Gesellschaft können solche
Instrumente keinen Platz mehr beanspruchen. Sie sind Relikte, die
alte Freund-Feind-Muster bedienen und die Menschenwürde
relativieren. Dies zeigt sich auch immer mehr in der aktuellen
Rechtsprechung des europäischen Gerichtshofs. Wozu also dient das
Ausweisungsrecht? Was sind seine historischen Wurzeln? Welche
Kontinuitäten bestehen? Welche Menschenbilder prägen Gesetze und
Rechtsprechung? Und: Was hat das alles mit Integration zu tun?
ReferentInnen: Richter Hans
Alexy (OVG Bremen), Rechtsanwältin Dr. Christine M. Graebsch,
Tobias Schwarz 11.00
bis 17.00 Uhr im Raum
213 der
Juristischen Fakultät der Hauptgebäudes der Humboldt-Universität
(Unter den Linden 9 | 2. OG)
ab Montag, den 1. März
2010 – Vom
anwaltlichen Selbstverständnis zum konkreten Rechtsproblem
Thementage
im Rahmen des akj-Gruppenpraktikum (1. bis 30. März 2010) Damit
aber nicht jedeR alleine in den Kanzleien schwitzen muß, treffen
sich die an dem Praktikum Teilnehmenden an einem Tag der Woche in
der Universität, wo die teilnehmenden Anwältinnen und Anwälte
zu rechtspolitisch brisanten Themengebieten aus ihrer spezifischen
Anwaltspraxis referieren und sich Euren Fragen und Diskussionen
stellen. Die Thementage beginnen jeweils mit einer
Auswertungsrunde der bisherigen Praktikumszeit. Folgende
Themenschwerpunkte haben wir ausgewählt: Anwaltliches
Selbstverständnis, anwaltliche Praxis, Anwaltsorganisation(en)
(1. Woche), Asyl- und Aufenthaltsrecht (2. Woche), Sozial- und
Arbeitsrecht (3. Woche) sowie Sicherheit als (Rechts-)Problem (4.
Woche).
Freitag,
26. März 2010
– Wer
braucht schon nen Titel? Wir feiern auch ohne Dr. akj-Soliparty
2010 - Asche für den akj Der akj-berlin
braucht mal wieder Asche: für laufende Projekte, freischüßler,
annex, Seminarfahrten, Soliaktionen und und und. Um das (leider)
Notwendige mit dem (zum Glück) Angenehmen zu verbinden, steigt
mal wieder eine große Soliparty. Und weils beim letzten
Mal so viel Spaß gemacht hat, vielleicht auch wieder in der
K9?
Kommt zahlreich!
SchallplattenunterhalterInnen
vom Dienst: Potz Blitz - 80s, 2Tone, Ska
| Chefhörer - Soul, Punk, Rock'N'Roll |
Don Miquele - 80ers deluxe ab
22.00 Uhr in N.N.,
###straße 9 (U-Bahnhof ####)
wöchentliche
Seminarreihe:
akj-Projekttutorium
im WiSe 2009/10 Emanzipation
durch Recht? Das
Ringen um (Rechts-)Status und Bild der Studierenden seit dem 19.
Jahrhundert
2010 wird die Berliner
Universität ihr 200jähriges Bestehen feiern – das heißt auch
200 Jahre Studium in Berlin. Wie die Veränderungen der
gesellschaftlichen und universitären Strukturen in dieser Zeit,
so unterlag auch der Studierendenstatus und das studentische
Selbstverständnis einem grundlegenden Wandel. Zeitgenöss. Bilder
und Dokumente machen diesen Prozess deutlich. Doch wie wirkten
»studentische« Vorstellungen auf das Recht? Wurden sie
vielleicht erst durch das Recht geprägt? Wirkte Recht als Mittel
der Repression oder war es sogar Instrument zur Emanzipation?
Mittels interdisziplinärer Methoden wollen wir auf diese Fragen
Antworten suchen.
während
der Vorlesungszeit Donnerstag 16.00-18.00 Uhr im Raum 326 der
Juristischen Fakultät der HU (Bebelplatz 1)
bereits
stattgefundene Veranstaltungen im letzten Semester im Überblick:
Montag,
den 14. Dezember 2009 –
Biedermann
und die Brandstifter Strafverteidigung
und politische Justiz 2009 Wer
auf Zeitungsschlagzeilen achtet, muss den Eindruck gewinnen, linke
»Chaot_innen« zögen brandschatzend eine Spur von Zerstörung
und Gewalt durch Berlin. Vor dem Hintergrund solcher Rhetorik
verwundert es nicht, wenn Polizei und Justiz unter Hochdruck an
der Ergreifung und Verurteilung von »Brandstiftern« und
»Krawallmacherinnen« arbeiten. Aufgrund zweifelhafter Indizien
sitzen junge Menschen monatelang in Untersuchungshaft. Hier
begegnet uns eine politische Strafjustiz, auf die
Strafverteidigung und Rechtspolitik reagieren müssen, um
erkämpfte Standards eines fairen Prozesses vor politischer
Einflussnahme zu bewahren.
ReferentInnen: RA Ulrich von
Klinggräff, RAin Martina Arndt, RAin Undine Weyers, RA Stefan
Conen, MdA Benedikt Lux, Moderation: akj-berlin 19.00
Uhr im Raum
2002 im
Hauptgebäude er Humboldt-Universität zu Berlin (Unter den Linden
6, Ostflügel, 1. OG)
Montag,
den 23. November 2009 –
Die
Landlosenbewegung in Brasilien und die
Verfassung Untertitel Erklärungstext
ReferentInnen: N.N.
19.00
Uhr im Raum
326 in der
Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität (Bebelplatz 1, 3.
Obergeschoss)
Wochenende
vom 13.
bis 15. November 2009 –
Ab
ins Jrüne akj
auf Semesterfahrt nach
Wernsdorf (bei Berlin) Wie
in den letzten Jahren auch, brauchts zum kritisch leben öfter mal
etwas Abstand zum Betrachtungsobjekt. Daher brechen wir mal wieder
ins Brandenburgische auf. Diesmal geht es nach Wernsdorf
am Krossinsee nahe Königs Wusterhausen. Zu der Fahrt sind
alle FreundInnen des akj, Interessierte und insbesondere die
Jura-Erstsemester der Berliner Universitäten einladen. Neben
spannenden Workshops zu sozialen globalen Rechten, Videos und
Diskussionen steht auch gemeinsames Kochen, Spazierengehen und
Rumblödeln auf dem Programm. Dabei sollen auch Erfahrungsberichte
von Leuten aus allen Ausbildungsabschnitten nicht zu kurz kommen.
ReferentInnen:
akj-berlin und ihr Vortreffen
8.11.2009,
19.00 Uhr im Raum
326 in
der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität (Bebelplatz
1, 3. Obergeschoss)
Samstag,
31. Oktober 2009
– Sicherungsverwahrung
- Ein notwendiges Übel? akj-Workshop
beim BAKJ-Winterkongress 2009 „wollen wir recht haben?
zwischen rechtspolitischer praxis und systemkritik“ In
unserem Workshop wollen wir das Institut der Sicherungsverwahrung
kritisch beleuchten und uns dabei auch die besondere Situation der
potentiellen Opfer, die dieses Instrument schützen soll, bewusst
machen. Keine Straftat wirkt so traumatisierend und zerstörend
wie solche gegen die sexuelle Selbstbestimmung. In den meisten
Fällen trägt eine berechtigte Kritik an dem politischen Umgang
mit und dem Einsatz von Sicherungsverwahrung jedoch auch
(ungewollt?) zu einer Verschiebung im Diskurs bei, in dem die
Täter vorrangig als Opfern staatlicher Zwangsgewalt erscheinen -
eine Umdefinition, die problematisch erscheint. Die bloße
Abschaffung der Maßnahme Sicherungsverwahrung kannd daher keine
Antwort auf das Problem sein, wie mit Menschen umzugehen ist, die
auf die Freiheit und Selbstbestimmung anderer Menschen keine
Rücksicht nehmen. Von daher kann eine Abwägung eventueller Opfer
mit den Freiheitsrechten potentieller Täter nicht das Ende
juristischer, schon gar nicht libertärer Überlegungen sein.
ReferentInnen: RAin
Barbara Petersen und RA Sebastian Scharmer 15.00
Uhr im Raum
303 des
Erweitungsbaus der »Rütli-Schule«, Rütlistraße 41-45
(Neukölln)
Vorträge
in Vorbereitung:
Verfassungsreformen in Lateinamerika - Befreiung durch
Recht?
Ungesühnte Nazijustiz? – Die Verfolgung der
"Blutjuristen" des NS-Staats in Ost und
West-Deutschland nach 1945
Institutioneller Rassismus und deutsche Gesetzgebung
Mexiko am Abgrund vor dem Neuanfang – Situationen,
Perspektiven, Realität
Wie offen ist das Internet? Open Sources, Netzwerke und
Innovationen zwischen Kommerzialisierung und Schließung des
öffentlichen und wissenschaftlichen Informationsaustausches
(Volker Grassmuck, Sozialwissenschaftler und
Medienforscher)
Miliarisierung der Öffentlichkeit – Von der Oderflut
zur Sicherung deutscher Interessen im Ausland und wie sich das
Bild „vom Bürger in Uniform“ medial wandelt (IMI –
Informationsstelle Militarisierung Tübingen)
Patentrecht auf Leben – Biopatente und Ernärungspolitik
(Biopiraterie Hamburg)
Schwarze Sherrifs und private Kontrolle in der
Öffentlichkeit
Das Schicksal jüdischer Rechtsanwälte im
Nationalsozialismus
Internationaler
Strafgerichtshof
Alle
Vorträge nach Semestern sortiert:
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2009 | WiSe
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2006/07 | SoSe
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2003 | | WiSe
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2002 | WiSe
2001/02 | SoSe
2001 |
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